Wer ins Archiv geht, sucht mehr als nur ein einzelnes Dokument. Gesucht wird oft der größere Zusammenhang – der Kontext, der aus losen Informationsbausteinen eine nachvollziehbare Geschichte macht. Doch bisher war genau das eine Herausforderung.
„context“ – unser Modul aus cosmos – ändert das jetzt grundlegend. Es ist das erste Archivinformationssystem (AIS), das auf dem neuen internationalen Metadaten-Standard Records in Contexts (RiC) aufbaut – und damit neue Maßstäbe setzt in der Art und Weise, wie Archive Informationen speichern, verknüpfen und zugänglich machen.
Archive galten lange Zeit als stille Hüter der Vergangenheit. Doch in Zeiten digitaler Informationsflut und komplexer Recherchen werden sie zunehmend zu dynamischen Wissensnetzwerken.
Denn: ein Dokument ist nie nur ein einzelnes Objekt. Es steht in Beziehung zu einer Person, einem Ort, einem Ereignis oder einer Institution. Diese Beziehungen sichtbar zu machen, ist nicht nur eine Frage der Vollständigkeit – sie ist entscheidend für die Nutzbarkeit und das Verständnis der archivierten Informationen.
Ein Brief ist geschrieben von einer Person, erwähnt einen Ort und ein Ereignis, das wiederum in einem anderen Schriftstück detailliert beschrieben wird. Diese unsichtbaren Fäden zwischen Archivalien nennt man Entitätenbeziehungen – und sie sind es, die dem Archiv einen Mehrwert verleihen.
Durch die strukturierte Erfassung dieser Verbindungen entstehen neue Suchmöglichkeiten und Erkenntnisse. So wird aus einem klassischen Archiv ein intelligentes Netzwerk von Wissen. Genau hier setzt context an, denn es wird ein Meilenstein gesetzt: context ist das erste System seiner Art, das auf dem Standard „Records in Contexts“ (RiC) basiert. RiC ist ein Konzeptmodell des International Council on Archives (ICA) und wurde entwickelt, um die bisherigen, stark hierarchischen Archivierungsstandards wie ISAD(G) abzulösen.
Der Clou: RiC macht Schluss mit starren Ordnungen. Stattdessen ermöglicht es eine flexible, semantische Beschreibung von Entitäten – also Personen, Organisationen, Funktionen, Orten oder Dokumenten – und ihren Beziehungen zueinander.
Sucht jemand nach einem bestimmten Record, zeigt das System automatisch alle dazugehörigen Orte, Personen, Ereignisse oder Dokumente. Das spart Zeit – und bringt Zusammenhänge ans Licht, die vorher verborgen blieben.
Ein Dokument ohne Kontext ist nur ein Bruchstück. Erst durch die Verbindungen zu anderen Archivalien entfaltet sich die ganze Geschichte. context macht diesen Kontext sichtbar – strukturiert, nachvollziehbar und dynamisch.
Anstelle trockener Datenlisten erleben Nutzer:innen das Archiv als lebendiges Netzwerk. Das fördert nicht nur die Orientierung, sondern auch ein tieferes Verständnis der historischen Zusammenhänge.
Dank RiC und context können Archivbestände nicht nur klassisch nach Datum oder Herkunft erschlossen werden, sondern auch thematisch oder netzwerkbasiert – ideal für moderne Forschungsansätze und digitale Anwendungen.
Ein Archiv enthält eine Sammlung von Fotografien eines bekannten Künstlers. Mit context kann jedes einzelne Foto verknüpft werden mit:
Sucht jemand nun nach dem Foto, sieht er sofort alle relevanten Fotografen, Bilder, Orte und Beteiligten – ohne dass Archivare diese Informationen manuell zusammenstellen müssen. Die Verknüpfungen entstehen im System – automatisiert, nachvollziehbar, erweiterbar.
Die Einführung von context ist nicht nur eine Innovation für Archive – sie steht sinnbildlich für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Informationen: weg vom isolierten Objekt, hin zum vernetzten Wissenssystem.
Und das ist nur der Anfang: Die konsequente Umsetzung von RiC in context bietet auch neue Möglichkeiten für Linked Open Data, für die Integration mit anderen Wissenssystemen und für digitale Anwendungen im Kulturbereich.
Mit context wird Archivarbeit intelligenter, vernetzter und benutzerfreundlicher. Als erstes System auf Basis von RiC stellt es nicht nur technische Weichen neu – es verändert auch den Blick auf das Archiv selbst: Nicht mehr als statisches Lager, sondern als lebendiges Netz aus.
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